Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Der Therapeut untersucht und behandelt vorwiegend mit den Händen.
In den USA ist die Osteopathie ein sechs Jahre dauerndes, eigenständiges Universitätsstudium, dessen Abschluß dem Schulmediziner gleichgestellt ist. In Deutschland ist die Bezeichnung nicht geschützt, Ärzte, Physiotherapeuten und Heilpraktiker können sich in Kursen weiterbilden.

Gleichgewicht des Körpers

Ziel der Osteopathie ist es, das Gleichgewicht des Körpers, die lebensnotwendige Mobilität und Harmonie zu bewahren (Prophylaxe) oder wiederherzustellen (Therapie).

Dabei stützt sie sich auf vier Grundprinzipien:

  1. Der Mensch ist eine Einheit. Alle Gewebe im Körper sind im Idealfall harmonisch miteinander verbunden und befinden sich in Bewegung. Das Gleichgewicht aller Systeme des Organismus ist gleichbedeutend mit Gesundheit.
  2. Der Körper heilt sich selbst am besten. Der Körper besitzt die Fähigkeit sich selbst zu regulieren und zu heilen. Störungen in der Struktur der Muskeln, Gelenke und Bänder können zu einer verminderten Funktionsfähigkeit der Organe führen. Der Osteopath spürt diese strukturellen Beeinträchtigungen auf und versucht, sie zu lösen. Wenn dies gelingt, normalisieren sich die funktionellen Abläufe wieder und die Selbstheilungskräfte werden mobilisiert.
  3. Die Funktion erschafft die Struktur und die Struktur dirigiert die Funktion. Werden die Bewegungen einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinflusst das deren Funktion. Dabei bewirkt veränderte Beweglichkeit in einer Körperregion Bewegungsstörungen in einer anderen Körperregion. Die Funktionsstörungen verlagern sich also und wirken sich auf andere Bereiche des Körpers aus.
  4. Der Inhalt regiert die Hülle. Der Stellenwert der inneren Organe wird in diesem Zusammenhang für den Körper stets höher bewertet als die "Hülle", also das Muskel- und Skelettsystem. Dieses wird sich immer dem Inhalt anpassen.

Störung des Gleichgewichts

Das Gleichgewicht des Körpers wird durch verschiedenste Einflüsse gestört. Bei ständiger Überlastung, oder durch Unfälle, seelischen Streß  oder  Geburtskomplikationen kommt es zu Störungen, die zunächst nicht mit Beschwerden einhergehen müssen. Diese Störungen führen aber immer zu vermehrter oder verminderter Bewegung im Gewebe, die der Osteopath mit den Händen erspürt und durch sehr sanfte Techniken behandelt. Er bringt den Körper wieder in seine natürliche Balance und ermöglicht so den Regulationsmechanismen der Natur, den Körper zu heilen.

Bei fast allen Störungen im Körper kann die Osteopathie helfen. Klassische Anwendungsbereiche sind

  • chronische Schmerzen am Bewegungsapparat
  • Migräne
  • Tinnitus
  • Schreikinder
  • Menstruationsbeschwerden
  • Allergien können gelindert werden